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Helmut „Papa“ Hähn ist gestern Nacht verstorben. |
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8999 Beiträge - Crazy Alfista
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Helmut "Papa" Hähn - Ein Leben für Alfa Romeo
Er war nicht nur Deutschlands ältester Alfa Romeo-Händler, sondern auch Ziehvater für so manches
Rennfahrer-Talent. Seine berühmtesten und auch erfolgreichsten Zöglinge heißen Gerd Schüler,
Jochen Mass und Harald Ertl, deren Auftritte in den Alfa Romeo-Renntourenwagen des waschechten
Mannheimers ein gutes Stück deutsche Motorsport-Geschichte darstellten. Alle drei gehörten zu jener
wilden Mannheimer Clique der 60er Jahre, die das Bergrennen Eberbach plus alle Hockenheim-Events
ihres örtlichen Motorsportclubs "MHSTC" quasi vor der Haustür zu ihrem ganz persönlichen Vollgas-
Happening gemacht haben. Und immer mittendrin, bewaffnet mit Schraubenschlüssel und sonstigem
Handwerkszeug, der ölverschmierte Chef im blauen Monteurs-Kittel. Denn auf eines legte der Mann
besonders großen Wert: "Die Rennautos für meine Fahrer habe ich immer selbst präpariert und an
der Rennstrecke betreut." Schon damals lobte der für den Motorsport verantwortliche Alfa Romeo-
Deutschland-Direktor Dr. Giancarlo de Bona: "Die Autos von Hähn sind schnell, zuverlässig und eine
echte Werbung für uns."
Den Anfang der Hähn-Erfolgsstory machte Gerd Schüler, der die Giulia Super TI und den GTA aus dem
Mannheimer Rennstall regelmäßig zu Klassensiegen trieb. Ob Berg oder Rundstrecke - Schüler war
immer ein Siegkandidat. Der Mechaniker, den Hähn dem jungen Himmelsstürmer Schüler zur Seite
stellte, hieß Jochen Mass. Dessen vorrangiges Interesse galt allerdings weniger den Aufgaben eines
Renn-Monteurs. Vielmehr wollte der Ex-Seemann möglichst schnell selbst ans Steuer und zeigen, was
er kann. Mass nervte seinen Chef so lange, bis er tatsächlich ans Lenkrad durfte. Zum Einstand lieferte
der junge Mann dann gleich mal einen Totalschaden ab. Doch auch Mass mauserte sich ziemlich
schnell zum Siegfahrer und erfreute seinen motorsportlichen Ziehvater alsbald mit ordentlichen
Leistungen.
Schließlich stieß auch der unvergessene Harald Ertl (der 1981 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben
kam) zur Hähn-Truppe. Keiner konnte den 2 Liter Alfa GTAm so brutal um die Ecken wuchten wie der
wilde Formel V-Pilot aus Mannheim. Hähn geriet ins Schwärmen, wenn er an sein Fahrer-Trio von
damals denkte: "Der Schüler fuhr rund und abgeklärt, der Mass wild und risikoreich - und der Ertl war
ein Wahnsinniger. Mit den Burschen habe ich die schönste Zeit im Rennsport erlebt."
Auf rund 120 Einzelsiege konnte der Alfa-Teamchef zurückblicken, dazu bescherte ihm Schüler einen
Berg-Titel und der Münchner Reinhard Stenzel eine Vize-Meisterschaft. Dabei hatte Hähn die Rennerei
immer nur nebenbei betrieben, an den Autos wurde vorzugsweise nach Feierabend geschraubt.
Tagsüber war der ganz normale Kunde König. Oft und gerne zwängte sich der Chef auch mal selbst
hinters Lenkrad seiner Rennautos, aber um ehrlich zu sein - als Tuner und Techniker machte er eine
deutlich bessere Figur.
Ganz überraschend tauchte der alte Herr 2002 wieder an den Rennstrecken auf. Er hatte sich überreden
lassen, nach fast 30 Jahren Rennpause ein Auto im damals neuen Alfa 147 Diesel-Cup einzusetzen.
Aber er schlenderte wie ein Fremder durch die Fahrerlager. "Das ist wohl doch nicht mehr meine Welt",
stellte Helmut Hähn ernüchtert fest, "alles ist so ernst, so hektisch und so unpersönlich." Einzig das
Alfa Romeo-Gästezelt ließ ihn strahlen: "Hier triffst du wenigstens den einen oder anderen alten Freund
und kriegst auch noch was Gescheites zu essen und zu trinken."
Bis zum Schluss stand das Mannheimer Original in der Werkstatt, die seit 1959 für ihn fast zum zweiten
Wohnzimmer geworden war. Hier reparierte und restaurierte er seit einem halben Jahrhundert mit
Hingabe vor allem historische Fahrzeuge "seiner" Marke Alfa Romeo. Aber gerade der alten und treuen
Kundschaft wegen, die mit GTV, Giulietta, Giulia, GTA, Sprint und Spider regelmäßig zur Wartung
einrückte, mochte Hähn seine Werkstatt-Präsenz noch nicht ganz aufgeben. "Ich kann doch meine
Oldtimer-Leute nicht im Stich lassen. "

Ruhe in Frieden 
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Beitrag vom 15.09.2014 - 20:53 |
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15.09.2014 - 20:53 |
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